Dermaßen „vielfältig und bunt“, dass es nicht jeder verträgt
Am Dienstag, 10.09.24 um 19:15 Uhr „schlug es 13“ …
…für die rund 120 „Zuschauenden“ 😜 im diesmal besonders bunt und vielfältig beleuchteten Kismet Festsaal in Bielefeld. Aufgrund eines sehr seltenen (und gottlob harmlosen) „Schmink-Unfalls am rechten Auge“, der aufwendig zu korrigieren war, konnte Kay Ray seine Gag-Salven erst mit Verspätung auf uns abfeuern.
Nach einer kurzen Begrüßung des Publikums durch Astrid und Michael füllten (natürlich absolut versehentlich 😜) die ersten vier verräterischen Töne eines derzeit nur mit Unbehagen gehörten, geächteten Partyschlagers aus dem Jahr 2001 den festlichen Saal. Sogleich zeterte Kay theatralisch aus dem Off, man möge dieses sofort unterbinden und erklomm unter tosendem Applaus unser Kultpodest. In einem schrillen, kanarienvogelgelben Outfit und mit stilistisch dazu passendem Makeup sowie einer Frisur, die jeden aufgeplusterten Kakadu vor Neid hätte erblassen lassen, klärte er uns über den zu erwartenden Verlauf des Abends auf.
Rücksichtslos? Besser, als scheinheilig!
Er werde hier auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, kündigte er nahezu kaltblütig lächelnd an. Heute Abend werde sich gefälligst über alles und jeden genüsslich beömmelt, ob „LGBTQIA+dibibbeldibabbeldibuuu“ oder hetero oder überhaupt. Wer das nicht ertragen könne, solle eben woanders hingehen. Und außerdem würde das hyperdoppelmoralinsaure Ersetzen der Wörter „Zigeunersoße“ und „Negerkuss“ eben leider nicht die Welt retten. Nun waren wir ausreichend gewarnt und innerlich angeschnallt. Und was sollen wir euch sagen, es war auch bitter nötig 😂🥳. Zum Teil krümmten wir uns vor Bauchschmerzen vom Lachen und das hat sooo gut getan!
Überraschenderweise sang Kay zwischen seinen zwerchfellfordernden Kurzgeschichten mit seiner breitbandigen Stimme auch diverse Lieder: von Rammstein über Dido bis Billie Eilish. Jeweils untermalt mit den passenden Videoclips auf zwei Leinwänden. Das Publikum zollte bewundernd Applaus und lernte den vermeintlich ungezähmten Wilden somit auch von seiner anderen, weichen und nachdenklichen Seite kennen.
Gegen „Verbieteritis“
Nach der Pause erschien Kay Ray in einem kunterbunten Sesamstraßen-Wimmelanzug und führte das Programm in gleicher Weise fort. Für sein Vorhaben, zu einem Song auf der Bühne aus rein dramaturgischen Gründen rauchen zu dürfen, hatten wir eine (nicht selbstverständliche) Erlaubnis vom Saalbetreiber bekommen. Was haben wir gefeiert! Kay hat uns wohltuend geerdet, mit seiner Frei-Schnauze und seiner liebenswert-aufmüpfigen Art.
Dieser Abend hat uns alle auf mehreren Ebenen zu 100 Prozent gefordert:
100 Prozent Equipment – es war ALLES im Einsatz, was wir hatten!
100 Prozent Einsatz – sehr fordernder Auf- und Abbau, höchste Aufmerksamkeit für die Technik (Meik und Michael)
100 Prozent Toleranz – für Gaga-Gags unter der Gürtellinie, Frotzeleien über Dicke, Frauen, Männer, Kinder, Schwule, Lesben, Transen, Tunten, Alte, Behinderte, Politiker, Ausländer, Inländer, Gender*innen- und *außen. Und zu 100 Prozent kann sich Kay auch über sich selbst in Grund und Boden amüsieren!
„Ich bin kein Wirbelwind, ich bin ein Sturm!“, sagt er über sich selbst. Wir haben verstanden. ALLES! Kay grenzt niemanden aus, er lebt die wahre Inklusion. Denn er verarscht uns einfach ALLE und sich selbst noch obendrauf!
Diese Veranstaltung wurde ermöglicht von
„Kentertainment“ – Kay Ray und Yvonne Krüger (Managerin, Technikerin und Kay’s Ehefrau)
Kismet Festsaal – Großes Dankeschön an Asena und Tolger
OrgaTeam Miteinander OWL – Christel, Claudia, Nathalie, Guido, Meik, Michael und Astrid
und von EUCH, als unserem Lieblingspublikum mit ❤️