Simone Solga begeistert
am Freitag, 28.03.2025 rund 260 erwartungsfrohe Zuschauer im Kismet Festsaal Bielefeld.
Monate zuvor begeisterte sie uns bereits anlässlich der telefonischen Kontaktaufnahme. Für unser ostwestfälisch-lippisches, noch immer junges Vereinsprojekt trafen wir auf Wohlwollen, und vor allem auch Zutrauen, obwohl Simone Solga weit größere Bühnen und professionelle TV-Produktionen gewohnt ist. In Anbetracht unseres 4 qm-Kultpodestes sagte sie leicht irritiert, „oh, auf so einer kleinen Fläche bin ich schon lange nicht mehr aufgetreten“.
Die charmant-scharfzüngige Künstlerin
die sich selbst als „sächsischer Oberindianer“ ansagte, wurde uns seit Monaten immer wieder anempfohlen. „Macht doch mal was mit Simone Solga, wenn ihr die bekommt, dann kommen wir auch!“, hieß es ununterbrochen. Und spätestens nach ihrem Auftritt ist auch dem letzten Zuschauer klar, warum.
Nachdem die ersten Lacher schon mit der Schmeichelei durch die Halle rollten, Bielefeld sei ja quasi „das Las Vegas von Ostwestfalen-Lippe“, erklärte Simone uns, als ihr heutiges Publikum, schon frühzeitig zu ihrer Selbsthilfegruppe. Dann ging es Schlag auf Schlag, es wurde geliefert, wie bestellt.
Alle haben sie ihr Fett wegbekommen
Habeck, Baerbock, Merz, Scholz, Merkel, Söder, „Götz von Aiwanger“, um nur einige zu nennen. Man könne hier ja alles sagen, wir seien ja nicht beim WDR. Scheinheiligkeiten und Doppelmoral legte sie anhand ausgesuchter Beispiele in einer herrlich deftigen Sprache offen, und das Publikum quittierte jede ihrer satirischen Frechheiten mit ausgelassenem Gelächter und zustimmendem Applaus. Die „Annektion der BRD durch die DDR“ durch die Wiedervereinigung, der ständig eskalierende Steuerwahnsinn, die zweifelhafte Haltung unserer Regierung in der Flüchtlingspolitik. Simone unternahm als Reiseleiterin eine gedankliche Busreise von Köln nach Berlin mit uns und führte uns so einige Schlaglöcher und Absonderlichkeiten vor Augen.
Haben wir Deutschen vielleicht einen Hang zum SM entwickelt? Haben wir einen Gummiball zwischen den Lippen und genießen unser Schweigen? Simone Solga provozierte gekonnt auch unter der Gürtellinie, und unser aller Aufmerksamkeit war ihr schon allein deswegen sicher.
Simone Solgas „herzliche Gemeinheiten“ ließen keine Wünsche offen. Der 2. Programmteil war von unser aller privaten Empfindlichkeiten, sozusagen hinter der Haustür bis ins Schlafzimmer geprägt. Die größten Probleme der Deutschen entlarvte sie herrlich überzeugend als Angst, Empörung und Schmerz, was mit äußerst anschaulichen Beispielen untermalt wurde. Die stets paarweise auftretende Funktionsjacke wurde als „Geißel der Textilindustrie“ entlarvt, die unser aller Sicherheitsbedürfnis genauso zum Ausdruck bringe, wie die „Übergangsjacke und die Untergangshose“!
Unser Meik in der Technik hat ganz schön geschwitzt. So eine Vollprofi-TV-Frau mit Schauspielkarriere im Hintergrund zu vertonen und zu beleuchten, erfordert schon Konzentration, das muss man erstmal MACHEN. Wann geht das Licht aus, wann geht es an, Musik zuschalten, abschalten, Stichworte merken…er hat es mit Michaels Unterstützung perfekt gemeistert, wir sind total stolz auf die beiden!
Neben der Künstlerin bestach auch unser Orga-Team mit einer reifen Leistung, was im Nachgang sogar durch ein schriftliches Lob der Künstlerin bestätigt wurde.
Wir haben uns sehr gefreut, das sagen von ganzem Herzen: Anne, Astrid, Birgit, Christel, Claudia, Gabi, Marc, Meik und Michael
Randnotiz
Simone Solga erhielt Tage vor ihrem Auftritt eine anonyme Email mit der Aufforderung, nicht bei uns aufzutreten, da dies ihrer guten Reputation schaden werde. Und trotzdem war sie da. Wir bieten Entertainment und Bildung auf einem hohen Niveau an. Wir stehen für Verständigung, herzliche Kommunikation und Leichtigkeit ein, genau wie für das Abbilden von Ansichten jenseits des Mainstreams. Schade, dass dies – vielleicht mit der oben beschriebenen „Gummiball“-Mentalität – bei manchen Menschen bereits als „gefährdend“ wahrgenommen wird und sowohl bei Raumanbietern, als jetzt auch schon bei Künstlern, proaktiv Zweifel an unserer Integrität gesät werden. Es ist unfair und traurig. Danke Simone Solga und einigen anderen, die unsere Arbeit anerkennen und uns vertrauen.